Was die Schweiz 2024 bewegte. Und was Marken daraus lernen können.

Google-Anfragen sind mehr als Datenpunkte – sie sind ein Spiegel unserer Sehnsüchte, Sorgen und Werte. Wer die meistgesuchten Begriffe des Jahres analysiert, erkennt nicht nur Trends, sondern tiefer liegende Verhaltensmuster. Und genau hier liegt der Schlüssel für wirkungsvolle Markenkommunikation. 

Was? Wie? Warum? – Die meistgesuchten Google-Fragen 2024*

 

Was-Fragen

  1. Was ist ein Talahon? – Ein Mysterium, das die Neugier weckt.
  2. Was ist non-binär? – Geschlechtervielfalt wird Mainstream.
  3. Was ist ein Pager? – Retro-Tech als popkulturelles Phänomen.
  4. Was liegt mitten in der Schweiz? – Identität und Heimatverbundenheit.
  5. Was feiert man an Ostern? – Traditionen hinterfragen und neu entdecken.

 

Wie-Fragen

  1. Wie viele Gemeinden hat die Schweiz? – Fakten geben Sicherheit.
  2. Wie viele Besucher hat der Europapark? – Erfolgszahlen faszinieren.
  3. Wie alt ist Trump? – Politik bleibt ein Dauerbrenner.
  4. Wie entstehen Polarlichter? – Wissenschaft trifft Faszination.
  5. Wie viele Ecken hat ein Stoppschild? – Klarheit bei scheinbar Selbstverständlichem.

 

Warum-Fragen

  1. Warum spielt Shaqiri nicht? – Fussball als nationales Thema.
  2. Warum klappern Störche? – Naturphänomene wecken Neugier.
  3. Warum regnet es so viel? – Wetter oder Klimawandel?
  4. Warum trägt Mbappé eine Maske? – Sport und Style als Diskussionsstoff.
  5. Tatort, warum Kritik? – Popkultur polarisiert.

 

*Google. (2024). Jahresrückblick 2024: Die meistgesuchten Begriffe in der Schweiz. Google Trends. https://trends.withgoogle.com/year-in-search/2024/ch/

Warum wir suchen, was wir suchen

Jede dieser Fragen erzählt eine tiefere Geschichte. Menschen suchen nicht nur nach Fakten – sie suchen nach Bedeutung, Zugehörigkeit und Bestätigung. 

Nehmen wir zum Beispiel die Frage «Was ist ein Talahon?»: Was auf den ersten Blick nur eine Wissensfrage ist, offenbart ein tiefes Bedürfnis: die Angst, den Anschluss zu verlieren. Der Begriff «Talahon» wurde durch virale Trends zum Hype – und wer ihn nicht kannte, fühlte sich ausgeschlossen. Marken, die dieses psychologische Muster verstehen, wissen: Es geht nicht um den Begriff, sondern um das Bedürfnis nach sozialer Zugehörigkeit.
 Kund:innen wollen nicht nur informiert werden – sie wollen Teil von etwas sein. Wer relevante Inhalte und Erlebnisse schafft, die dieses Bedürfnis bedienen, baut echte Bindung auf.

«Wir alle streben danach, Teil einer Gemeinschaft zu sein, anerkannt und verstanden zu werden. Wer erfolgreich kommunizieren will, muss genau hier ansetzen.»

Philipp Eggenberger, Customer Insight Consultant

Die Schweizer Konsument:innen im neuen Profil – Psychologie statt Demografie

Demografische Zielgruppen sind überholt. Alter, Geschlecht oder Einkommen sagen wenig darüber aus, warum Menschen wirklich handeln. Viel entscheidender sind die inneren psychologischen Motive, die unser Verhalten steuern.

Unsere Methode:

Wir haben die meistgesuchten Google-Anfragen des Jahres 2024 analysiert, wiederkehrende Muster identifiziert und mit Erkenntnissen aus der Motivationspsychologie abgeglichen. Dabei zeigte sich: Menschen mit ähnlichen inneren Antrieben stellen ähnliche Fragen – und treffen oft vergleichbare Entscheidungen. Auf dieser Basis konnten wir vier psychografische Profile ableiten, die unterschiedliche Motivstrukturen widerspiegeln. Dabei handelt es sich nicht um starre Archetypen, sondern um dynamische Verhaltensmuster, die direkt aus den Top-Google-Suchanfragen 2024 abgeleitet wurden.

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Schweizer Konsument:innen
1. Wilhelm-Tell-Typ
  • Fakten und Tradition – verlässliche Werte sind ihm wichtig.
  • Heimatverbunden – Fragen zu Schweizer Gemeinden oder Fussballstars zeigen sein Zugehörigkeitsgefühl.
  • Ordnungsbedürfnis – selbst Stoppschild-Ecken werden genau gezählt.
2. Züri-Avantgarde
  • 
Trendbewusst – Retro-Tech oder Gender-Themen? Immer am Puls der Zeit.
  • Online-affin – schnelle Google-Suchen als tägliches Ritual.
  • Experimentierfreudig – Neues entdecken, egal ob TikTok-Hype oder unbekanntes Wort.
3. Heidi-Spirit
  • Umwelt- & Naturbewusstsein – Fragen zu Wetter, Störchen und Polarlichtern verraten sein Interesse an nachhaltigen Themen.
  • Ganzheitliches Denken – Wissen verknüpfen, statt nur zu konsumieren.
  • Achtsamkeit – hinterfragt Traditionen, ohne sie abzulehnen.
4. Bündner Freigeist
  • Gemeinschaft & Erlebnisse – Fussball, TV-Kultur und grosse Events ziehen ihn an.
  • Kritischer Blick – ob «Tatort» oder gesellschaftliche Trends, er will mitdiskutieren.
  • Weltoffen – interessiert sich für globale Entwicklungen, bleibt aber im Austausch mit seiner Community.

Was Marken daraus lernen können

In Zeiten des Performance Marketing setzen Unternehmen und Agenturen verstärkt auf Warenkorbanalysen, um Kund:innen besser zu verstehen. Sie analysieren, welche Produkte gemeinsam gekauft werden und leiten daraus Muster für gezieltes Cross- und Up-Selling ab.

Doch dieses Vorgehen hat entscheidende Schwächen:
 Warenkorbanalysen zeigen nur das «Was» – nicht das «Warum». Dass jemand Laufschuhe und Proteinriegel kauft, sagt nichts darüber aus, ob er gesund leben will, für einen Marathon trainiert oder nur einem neuen Ernährungstrend folgt. Ein Produkt wird nicht nur wegen seines Nutzens gekauft, sondern auch aus emotionalen und sozialen Gründen. Wenn nur die Kaufhistorie betrachtet wird, erhalten Kund:innen oft belanglose Produktempfehlungen statt inspirierender Markenerlebnisse.

«Marken sollten daher Zielgruppen nicht nach Alter, Geschlecht oder Einkommen definieren, sondern nach den psychologischen Motiven, die hinter ihren Entscheidungen stehen.»

Philipp Eggenberger, Customer Insight Consultant

Wer nur in klassischen Zielgruppen denkt, verpasst die wahren Treiber des Konsumverhaltens. Marken, die dieses Prinzip verstehen, können ihre Kundenbindung durch gezielte Community-Building-Strategien stärken – zum Beispiel durch interaktive Formate, die Partizipation ermöglichen. Doch Daten sind nur der Anfang – erst Erlebnisse machen aus Insights echte Wirkung. Wir nutzen psychologische Mechanismen, um Markenerlebnisse zu gestalten, die bewegen und begeistern.

So verwandelt standing ovation Zielgruppen-Insights in Markenerlebnisse

Customer Insights gezielt nutzen

Datenbasierte Analysen, Social Listening und tiefenpsychologische Interviews decken auf, was deine Zielgruppe wirklich antreibt.

Storytelling, das Resonanz schafft

Relevante Inhalte, die Emotionen wecken und Communities aktivieren.

Live-Marketing mit Impact

Erlebnisse, die nicht nur informieren, sondern spürbar machen, wofür eine Marke steht.

Messbare Erfolge statt leere Buzzwords

Kundenbindung, aktivierte Communities, nachhaltige Begeisterung – das ist echte Wirkung.

Wie ein Insight eine ganze Strategie verändern kann

Relevanz entsteht nicht durch Zufall – sondern durch ein tiefes Verständnis für die Menschen hinter der Zielgruppe. Ein echter Insight kann zu überraschenden Erkenntnissen führen – und damit die gesamte Markenstrategie beeinflussen. Eine Analyse des Schweizer Telekommunikationsmarktes ergab beispielsweise, dass die teuren Imagekampagnen der Anbieter kaum Einfluss auf die Wechselkosten und damit auf die Kundenloyalität hatten. Die Konsequenz: Statt Millionenbudgets in klassische Branding-Kampagnen zu investieren, sollten Telekommunikationsanbieter verstärkt auf Customer Experience setzen, um ihre Kund:innen langfristig zu binden.

Das zeigt: Markenerlebnisse müssen mehr sein als schöne Bilder und grosse Versprechen. Sie müssen relevant sein – und genau dort ansetzen, wo Kund:innen ihre Entscheidung treffen. Wer weiss, welche Motive Kund:innen wirklich antreiben, kann gezielt Erlebnisse schaffen, die Resonanz erzeugen. Die Frage ist nicht nur, was sie interessiert, sondern warum. Genau hier setzt standing ovation an. Wir verwandeln psychologische Muster in Erlebnisse, die nachhaltig wirken. Spürbar, messbar, unvergesslich.

So entsteht Markenerlebnis mit Substanz – fundiert durch Insights, getragen von Emotion und gestaltet für nachhaltigen Impact. Du willst mehr erfahren? Vertiefe dein Wissen mit unserem Insight-Artikel: Klare Bedürfnisse statt Fischen im Trüben: Was hinter dem Wissen steckt.

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