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Kreislaufwirtschaft trifft Events.

Gegensätze? Oder wie füreinander gemacht?

Mit braunem statt weissem Papier und grüner statt roter Farbe wird ein Event noch nicht nachhaltig. Was braucht es wirklich? Und welche Rolle spielt dabei die Kreislaufwirtschaft?

 

Concept Developer Juliane Weigel befragt dazu Philipp Wesselburg, Geschäftsführer der Stiftung für Nachhaltigkeit und Kunde von standing ovation mit einer nachhaltigen Projektidee.

Was heisst Kreislaufwirtschaft für dich und was fasziniert dich daran?

Philipp: Für mich bedeutet Kreislaufwirtschaft weg von der linearen Produktion und von der Wegwerfgesellschaft und hin zu mehr Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit der Umwelt. Dabei fasziniert mich, dass Kreislaufwirtschaft eine Hypereffizienz darstellt. Denn wir produzieren nicht eine Sache, um sie danach zu entsorgen, sondern überlegen, wie wir sowohl das Produkt als auch die in der Produktion entstehenden Nebenprodukte verwenden können.

Welche Chancen bieten Veranstaltungen für die Kreislaufwirtschaft?

Philipp: Wir stehen nicht nur am Anfang von Kreislaufwirtschaft, sondern sogar noch davor! Und wir rennen gegen die Zeit. Deshalb brauchen wir Events, um sich auszutauschen und um andere mitzuziehen – Leute aus Wirtschaft, Politik und Leute, wie dich und mich. Je mehr Menschen wir also gleichzeitig informieren und überzeugen können zu handeln, desto mehr Zeit sparen wir.

Worauf kommt es aus deiner Sicht bei der Konzeption einer Veranstaltung für die Kreislaufwirtschaft an?

Philipp: Menschen sind empfänglicher für neue Ansätze, wenn man sich gemeinsam Zeit nimmt, diese zu erklären. Es darf kein Frontalunterricht sein, sondern sollte erlebbar dargestellt werden, Spass machen. Diese Teilnehmer:innen nehmen sich die Zeit, um dabei zu sein. Also müssen wir sie richtig abholen. Die Veranstaltung soll ein Erlebnis sein, das verbindet und Emotionen weckt.

Im besten Fall wird der Diskurs angeregt.

Im besten Fall wird der Diskurs angeregt und nach dem Event über diese gemeinsam verbrachte Zeit geredet. Kreislaufwirtschaftlich denken heisst: von Anfang an und in multiplen Dimensionen denken.

Worauf kommt es bei der Umsetzung eines zirkulären Events an? Was sind die Must-Haves und No-Gos?

Philipp: Es ist essenziell, einen herkömmlichen Event zu analysieren, um Lösungsansätze erarbeiten zu können. Wo kommt der Strom her? Was passiert mit dem Wasser und Abwasser? Wie viel Essen gibt es und wie viel Müll fällt an?

Analysieren, um Lösungsansätze erarbeiten zu können.

So sollten am besten keine Menschenmengen von weit hergeholt werden. Bezüglich Mülls versucht man natürlich, bestmöglich keinen zu erzeugen. Bereits bei der Planung des Events sollte bedacht werden, wie mit anfallenden Abfällen umgegangen wird. 

Sind Kreislaufwirtschaft und Events Feinde oder Freunde? Und warum?

Philipp: Wir brauchen Events! Wir können nicht sagen: «Wir verzichten auf alles.» Es geht nicht von heute auf morgen und es gibt nicht Schwarz-Weiss oder Freund-Feind. Alternativen eruieren und mit ihnen arbeiten. Es kommt auf den Event an. Ein Event ist nicht pauschal der Feind der Nachhaltigkeit beziehungsweise der Kreislaufwirtschaft. Es muss nur richtig geplant werden.

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